Tapetenarten

Kunterbunt oder klassisch elegant: Die vielseitige Raufasertapete

Tapete Lionell

Seit ihrer Erfindung vor rund 150 Jahren gehört die Raufasertapete zu den beliebtesten Möglichkeiten für die Wandgestaltung. Kaum eine Option ist so wandlungsfähig und vielseitig wie diese Tapetenart.

Woraus besteht Raufasertapete?

Heute werden Raufasertapeten aus drei Papierlagen hergestellt. Die Holzfasern, die in die unteren Papierlagen eingebettet sind, werden von der letzten Papierschicht umschlossen. So entsteht die unebene Oberfläche, die für die Raufasertapete charakteristisch ist. Es lassen sich anhand des Körnungsgrades drei grundsätzliche Arten von Raufasertapeten unterscheiden, nämlich mit feiner, mittlerer und grober Oberfläche.

Verwendung von Raufasertapeten

Bei der Anbringung von Raufasertapeten gehen Sie ähnlich vor wie bei anderen Tapetenarten. Schneiden Sie die Tapete zu und halten Sie dabei die Zugabe relativ kurz. 10 cm reichen im Regelfall. Tragen Sie anschließend den Tapetenkleister auf. Hierfür sollten Sie auf im Handel erhältliche Spezialkleister zurückgreifen, die für Raufaser und schwere Tapeten geeignet sind. Bei der Verwendung von normalem Tapetenkleister kann es passieren, dass sich die Raufasertapete später wieder von der Wand ablöst. Beachten Sie unbedingt die Angaben der Hersteller von Tapete und Kleister, denn jedes Produkt kann eine andere Einweichzeit erfordern. Meist bewegt sich diese Zeitspanne in einem Bereich von 10 bis 15 Minuten.

Anschließend bringen Sie die Tapete an der Wand an. Lassen Sie sie nicht überstehen, sondern bringen Sie sie Naht an Naht auf die Wand. Würden Raufasertapeten mit Überstand verklebt, würden sie an den Nahtstellen auffällig auftragen. Wenn die Tapete gut durchgetrocknet ist, sollte sie überstrichen werden. Raufasertapete kann für sich genommen nicht gut als Wandbelag verwendet werden.

Die Langlebigkeit der Tapete

Die Tapeten sind sehr langlebig. Dies liegt einerseits an ihrer robusten Konzeption, andererseits aber auch daran, dass sie sehr häufig überstrichen werden können. Ein neuer Anstrich sorgt deshalb dafür, dass sie wieder in neuem Glanz erstrahlt, wenn das alte Design aus der Mode gekommen ist.

Beim Kauf Ihrer Tapete können Sie die mögliche Nutzungsdauer übrigens direkt mitbestimmen: Je stärker die Körnung ausgeprägt ist, desto häufiger können Sie sie im Laufe der Zeit überstreichen.

Die Vor- und Nachteile von Raufasertapeten

Die vielen Vorteile der Raufasertapete sind der Grund für die Beliebtheit dieser Art der Wandgestaltung. Zu nennen sind hier insbesondere:

  • preisgünstige Herstellung, daher niedriger Preis
  • einfache, auch für Anfänger geeignete Verarbeitungsweise
  • hohe Robustheit und Langlebigkeit
  • Umweltfreundlichkeit durch Verwendung von Recyclingpapier und Verzicht auf Lösungsmittel oder Weichmacher
  • mehrfach überstreichbar
  • jedes beliebige Design möglich

Einer der größten Nachteile der Raufasertapete zeigt sich, wenn sie wieder entfernt werden soll: Es ist nicht möglich, sie im trockenen Zustand abzuziehen, es sei denn sie wurde bei der Anbringung mit einem speziellen Zusatz behandelt. Viele Verbraucher scheuen auch den Aufwand, die Tapete nach dem Aufkleben auch noch streichen zu müssen. Zudem besteht bei der Raufasertapete aufgrund der verarbeiteten Holzspäne das Risiko, dass diese Feuchtigkeit ziehen und sich unter der Tapete Schimmel bildet. Daher sollte darauf geachtet werden, dass sich die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung immer auf einem annehmbaren Niveau befindet.