Tapetenarten

Glasfasertapete: Die strapazierfähigste Tapetenart

Tapete Sequoia

Hauptbestandteil von Glasfasertapeten sind feinste Glasfasern mit einer Größe von 8 bis 10 Mikrometern. Mithilfe einer Webmaschine werden diese dünnen Fasern zu einem feinen Gewebe verarbeitet, das außergewöhnlich strapazierfähig ist und sich als Strukturwandbelag eignet.

Glasgewebetapete richtig verarbeiten

Lila TapeteDamit die Glasfasertapete verwendet werden kann, muss die Wand trocken und sauber sein und Tapetenrückstände beseitigt worden sein. Unebenheiten oder Fugen sollten Sie mit Spachtelmasse bearbeiten, damit sich diese kleinen Unfeinheiten später nicht abzeichnen. Zu den Vorbereitungsarbeiten gehören auch die Grundierung der Wände mit Tiefengrundierung und der Zuschnitt der Tapetenbahnen mit einer Maßzugabe von etwa 5 bis 10 cm.

Beim Tapezieren wird zunächst ein spezieller Glasgewebekleber auf die Wände aufgebracht. Nachdem die erste Bahn angebracht und befestigt wurde, können mit einem Cuttermesser die Überstände abgeschnitten werden. Beim Verkleben der weiteren Bahnen ist darauf zu achten, dass diese passend zum Muster und auf Stoß verklebt werden.

Nach dem Verkleben sollten Sie acht bis zehn Stunden warten, bevor Sie mit dem Überstreichen beginnen. Bringen Sie zunächst einen Grundanstrich auf und lassen Sie diesen trocknen. Erst danach überstreichen Sie die Tapete erneut. Häufig wird dafür eine seidenglänzende Latexfarbe verwendet, was die positiven Eigenschaften der Tapete zusätzlich unterstreicht.

Die Vor- und Nachteile der Glasfasertapete

Glasfasertapeten bringen eine Vielzahl von Vorteilen und positiven Eigenschaften mit sich:

  • hohe mechanische Belastbarkeit
  • hohe Zugfestigkeit
  • Schutzfunktion für die Wand (z. B. Schutz vor Stößen oder Rissbildung)
  • schwere Entflammbarkeit
  • ohne giftige Zusatzstoffe, die bei einem Brand Giftgase freisetzen könnten
  • keine Verrottung
  • Eignung für Feuchträume
  • bis zu zehnmal überstreichbar ohne Strukturverluste
  • hohe Langlebigkeit (bis zu 30 Jahre)
  • keine Möglichkeit der Ansiedlung von Schimmelpilzen oder Sporen
  • Abwaschbarkeit
  • Desinfizierbarkeit
  • Eignung für Allergiker

Als Nachteil muss insbesondere die Tatsache genannt werden, dass die Glasfasertapete in der Anschaffung um einiges teurer ist als beispielsweise eine normale Raufasertapete. Je nach Hersteller und Qualitätsstufe sind hier Preise von durchschnittlich 50 bis 100 Euro pro Rolle zu erwarten, wobei es natürlich auch noch günstigere und teurere Modelle gibt. Normale Raufasertapete ist hingegen häufig schon für 5 bis 15 Euro pro Rolle erhältlich. Da eine Glasfasertapete jedoch sehr häufig überstrichen werden kann und im Optimalfall mehrere Jahrzehnte lang hält, können sich die höheren Anschaffungskosten durchaus lohnen.

Einsatz von Glasfasertapeten

Tapeten im Badezimmer

Glasfasertapeten sind im Prinzip für jeden Raum geeignet. Besonders gerne wird der hohe Anschaffungspreis jedoch für Feuchträume in Kauf genommen. In Kombination mit einem Polyurethananstrich entsteht durch die Glasgewebetapete eine vollständig geschlossene Oberfläche, in die keine Feuchtigkeit eindringen kann. Im Gegensatz zu anderen Tapeten besteht keine Schimmelgefahr. Zudem können Ablagerungen von der Tapete einfach abgewischt werden, beispielsweise Fettdämpfe in der Küche. Bei Bedarf können Glasfasertapeten sogar gescheuert werden.

Zudem bieten sich Glasfasertapeten überall dort an, wo die Wände stark beansprucht werden oder häufig gestrichen werden müssen. Im Kinderzimmer, wo sich der Geschmack der Kleinen im Laufe der Jahre einige Male ändert, ist mit einem neuen Anstrich schnell eine neue Optik hergestellt. Aber auch im geschäftlichen Umfeld, beispielsweise in Bürogebäuden oder Operationssälen werden die robusten Tapeten verwendet. In Warteräumen, wo naturgemäß ein hoher Publikumsverkehr besteht, sind Glasfasertapeten ein guter Schutzmechanismus für die Wand, der zugleich regelmäßig mit einem neuen Anstrich erneuert werden kann.