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Kolonialstil: Altbewährtes mit Neuem verbinden

Kolonialstil

Der Kolonialstil lässt uns ein Stück weit in der Geschichte schwelgen, als Christoph Kolumbus oder Alexander von Humboldt auszogen, um die Welt zu erforschen und neue Kontinente zu entdecken. Die meisten europäischen Länder unterhielten Kolonien in Übersee, ob in Amerika, Afrika, Asien oder Indien. Aus all diesen fernen Ländern brachten sie Einflüsse mit nach Hause, sodass sich europäische mit afrikanischen, amerikanischen oder indischen Einflüssen vermischten – der Kolonialstil entstand. Im Kolonialstil werden gerne dunkle Möbel verwendet. Da dies jedoch die Räume sehr dunkel wirken lassen würde, werden sie überwiegend mit heller Dekoration kombiniert. Beliebt sind außerdem gemusterte Böden und Wände, die den Räumen etwas Lebendiges verleihen.

Die Möbel im Kolonialstil

Im Kolonialstil finden Sie häufig sehr dunkle Möbel vor. Basis für die Herstellung sind insbesondere Edel- und Harthölzer, darunter beispielsweise Mahagoni, Teak, Palisander, Akazie und Sheesham. Ihre dunkle Farbgebung resultiert in erster Linie aus der dunklen Beize. Zudem werden diese Materialien mit helleren Produkten kombiniert, beispielsweise mit cremefarbenen Baumwollüberzügen für Polstermöbel oder feinster Seide. Verwendet werden außerdem Naturmaterialien wie Bambus, Sisal oder Kokosfasern, überwiegend aus den asiatischen Staaten.

Architektonische Anforderungen

Natürlich können Sie den Kolonialstil in jedem beliebigen Raum umsetzen. Am besten kommt er allerdings in Räumen zur Geltung, die weit geschnitten sind und hohe Decken aufweisen. Im Idealfall sind die Räume lichtdurchflutet und beispielsweise an einer Seite mit einer Glasfront ausgestattet. Auch für offene Balkone und Terrassen mit entsprechend großer Fläche eignet sich der Kolonialstil ideal.

Dekoration: Helligkeit und Leichtigkeit im Trend

Dekorationsgegenstände können im Kolonialstil aus verschiedensten Teilen der Erde stammen. Mögliche Ideen wären beispielsweise:

  • schwere Kerzenleuchter aus Guss oder Messing
  • Vasen, Gläser und Schalen aus Kristall oder Metall
  • Dekoration aus Naturmaterialien wie Bambus, Holz oder Bananenblättern
  • exotische Blumen und Blüten, beispielsweise von der Orchidee, der Jasminblüte oder Strelitzien
  • dunkle und auf alt gemachte Koffer aus abgewetztem Leder
  • helle oder sogar leicht durchscheinende Paravents
  • alte, vergilbte Landkarten oder Globen
  • Palmen
  • Stoffe mit Tierprints z. B. Zebra oder Leopard (in Erinnerung an Safaris), künstliche Felle oder Jagdtrophäen

Grundsätzlich gilt wie immer bei der Wohnungseinrichtung: Weniger ist mehr! Übertreiben Sie es nicht mit den Dekorationsobjekten und wählen Sie lieber weniger Gegenstände aus, diese aber dafür umso sorgfältiger.

Wände und Böden im Kolonialstil

Tapete Kingston

Für die Wandgestaltung bleiben Ihnen im Kolonialstil einige Optionen, die jedoch stets eng auf die restliche Einrichtung abgestimmt sein müssen. Wirkt der Raum durch die Möbel und Dekoration bereits relativ dunkel, sollten Sie die Wände unbedingt in hellen Tönen tapezieren oder streichen. Am besten passen cremefarbene Wände, da sie mit den verschiedenen Braun- und Naturtönen hervorragend harmonieren. Aber auch Weiß ist eine beliebte Farbe in diesem Wohnstil. Wenn Sie die restliche Einrichtung bewusst eher spartanisch und wenig farbenfroh halten wollen, können Sie für die Wandgestaltung auch gemusterte Tapeten verwenden. Beliebt sind in diesem Wohnstil beispielsweise üppige Paisleymuster, feine Blütenmotive oder Toile-de-Jouy-Elemente.

Für die Böden wird im Kolonialstil häufig ebenfalls dunkles Holz verwendet. Dabei besteht allerdings bei weniger gut ausgeleuchteten Räumen die Gefahr, dass sie sehr dunkel wirken. Eine Alternative stellen Fliesen und Kacheln in rötlichen bis hellbraunen Tönen dar. Teilweise werden auch Böden mit auffälligen Mustern eingesetzt, ähnlich wie Sie es vielleicht aus Schlossbesichtigungen kennen. Wenn Sie den Raum trotz kolonialer Einrichtung hell wirken lassen möchten, entscheiden Sie sich für cremefarbene oder weiße Fliesen oder einen eher helltönigen Holzboden.