Farben sprechen das Unterbewusstsein an und steuern die Gefühlsebene. Nicht ohne Grund fühlt man sich bei freundlichem und hellem Wetter besser, als bei tristem und grauverschleiertem. Viele Farben wirken auf uns störend, andere befreiend oder lebhaft. Doch nicht nur eigene Vorlieben spielen bei der Wirkung einer Farbe eine Rolle. Auch kulturelle Aspekte fließen in die Farbwahrnehmung mit ein. Während in europäischen Ländern Weiß zur Trauung getragen wird und für Reinheit und Ordentlichkeit steht, wählen die Menschen in vielen Ländern Asiens weiße Kleidung als Zeichen der Trauer.
Auch bei der Raumgestaltung spielen Farben eine nicht zu unterschätzende Rolle. Je nach Schnitt, Himmelsausrichtung und Größe eines Raumes lassen sich Farben unterschiedlich kombinieren, um den eigenen vier Wände das gewünschte Aussehen zu verleihen. Sogar Räume, die ungünstig geschnitten sind, lassen sich mit der Wahl der richtigen Farben optisch aufwerten.
Farbpsychologie: Große Räume mit dunklen Decken stauchen
In großen und hohen Räumen fühlt man sich häufig sehr verloren. Es ist schwer, eine gemütliche Stimmung in das Zimmer zu zaubern, da man gerade große Räume schwer füllen kann und diese deshalb schnell leer wirken. Bei großen Zimmern generell sollten Sie mit warmen und kräftigen Farben arbeiten. Starke Kontraste können die Weiten der Räume optisch verkleinern und für eine gemütliche Stimmung sorgen. Ein dunkler Boden mit pastellfarbenen, hellen Wänden stellt hierfür eine gute Kombination dar.
Um besonders hohe Räume etwas zu stauchen, kann es helfen, die Decke in einem dunklen Farbton zu streichen. Dies lässt sie niedriger wirken. Möchten Sie nicht auf eine helle Decke verzichten, empfiehlt es sich, die Wände in einem beliebigen Ton zu streichen und etwa 10 bis 20 Zentimeter bis zu Decke auszusparen und diesen Bereich im Farbton der Decke zu streichen. Auch dies lässt den Raum niedriger wirken und erzielt gleichzeitig ein kreatives Ambiente. Starke Kontraste lassen den Raum ebenfalls niedriger erscheinen. Wenn man beispielsweise eine dunkle Decke hat, empfiehlt es sich, die Wände in einem hellen Farbton zu gestalten. Gerade Pastellfarben, wie Beige oder Hellgelb, wirken sehr freundlich und lassen sich gut mit dunklen Holzböden und -decken kombinieren.
Bunte Wände bei niedrigen Decken
Bei niedrigen Räumen ist es genau das Gegenteil. Hier sollten Sie die Decken unbedingt hell tapezieren, um den Raum weiter erscheinen zu lassen. Bunte Wände wirken optisch höher und auch hier ist es ratsam, mit starkem Kontrast zum Boden zu arbeiten. Verschiedene Gelb- und Orangetöne erzielen nicht nur Freundlichkeit und Harmonie, sie bewirken auch, in Kombination mit einer noch helleren Decke, einen befreienden Effekt, welcher die Decken unerreichbar erscheinen lässt.
Kleine Räume
Um einen sehr kleinen Raum optisch zu vergrößern, bieten sich kühle Töne an, wie Blau oder Türkis. Wichtig hierbei ist es, dass das Zimmer nicht in zu starken Kontrasten gestaltet wird, da diese sehr beengend wirken können. Pastellfarben, wie beispielsweise ein helles Blau, lassen kleinere Räume größer erscheinen. Vorsichtig jedoch bei Nordausrichtung. Wenn ohnehin wenig Licht in die Wohnung fällt, sollte man darauf achten, die Zimmer nicht in kalten Tönen zu gestalten, da dadurch eine eher beengende Atmosphäre entstehen kann. Arbeiten Sie bei dunklen und kleinen Räumen mit hellen, freundlichen Farben. Helles Grün bietet sich perfekt an.
Bunte Mustertapeten
Mustertapeten sollten dagegen bei kleineren Räumen eher vermieden werden. Diese eignen sich jedoch ausgezeichnet für große Räume. Bei verwinkelten Zimmern, bietet es sich an, einzelne Winkel mit gemusterten Tapeten zu gestalten. Gezielt eingesetzt wirkt dies nicht unruhig, sondern lässt den Raum in einem ganz individuellen Licht erscheinen.
Bei Deckenschrägen sollte man stets darauf achten, dass diese nicht optisch zu fallen drohen. Sobald sie raumfüllend sind, sollte die Decke in der gleichen Farbe wie die Wand gestaltet sein, dann wirkt der Raum größer und weiter. Ist die Schräge nicht allzu groß und ragt weit in den Raum hinein, kann man starke Kontraste zu den Wänden setzen, um dem Zimmer mehr Pfiff zu verleihen.
Wie Sie sehen, gibt es viele Möglichkeiten, Räume mit Farben optisch aufzuwerten. Bestimmt gibt es auch für Ihren Problemraum eine farbliche Lösung.
