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Wie entstehen eigentlich Tapeten?

Tapete Ella

Wir treffen Sie überall an: Sie zieren sie die Wände in unzähligen deutschen Haushalten. Wir schlendern Tag für Tag daran vorbei: Tapeten. Der Verbraucher kauft sie einfach fertig als Rollenware im Onlineshop oder auch im Baumarkt – doch wie gelangen sie eigentlich dorthin? Der Produktionsprozess von Tapeten ist langwierig und wird durch hohe und vor allem neue Ansprüche für die Hersteller immer komplizierter. Für Sie blickt das Tapetenstudio einmal genauer hinter die Kulissen der Tapetenhersteller.

 

Probleme moderner Produktion

Die Hersteller moderner Tapeten haben heute mit höheren Anforderungen zu kämpfen als noch vor einigen Jahren. Das gestiegene Umweltbewusstsein der Kunden macht es erforderlich, gesundheitlich unbedenkliche Erzeugnisse herzustellen. Dazu kommen andere Materialien als noch vor einiger Zeit zum Einsatz. Insbesondere die Verarbeitung des Kunststoffs PVC ist bei umweltfreundlichen Tapeten nicht erwünscht.

TapetenrollenWerden PVC-freie Produkte verwendet, führt dies allerdings zu erschwerten Produktionsbedingungen. Farben und Schäume auf der Basis von PVC bleiben an der Luft offen und können daher ohne Zeitdruck verarbeitet werden. Möchte man allerdings Produkte ohne PVC und ohne Lösungsmittel nutzen, so bleiben vor allem wasserbasierte Farbsysteme übrig. Diese müssen jedoch sehr schnell verarbeitet werden, da die Farbe an der Luft zügig trocknet. Zudem sind die Anforderungen an den Druck selbst höher, da durch die Ausdehnung des feuchten Tapetenpapiers beim mehrfarbigen Druck Schatten entstehen können. Doch auch für diese erschwerten Bedingungen gibt es längst Produktionsmaschinen, die für eine professionelle Herstellung sorgen.

 

Automatisierte Produktion von Tapeten

Die Herstellung von Tapeten erfolgt in einer Vielzahl von Einzelschritten, die jedoch häufig vollautomatisiert ablaufen undlediglich über Bedienelemente gesteuert werden. Eine in der Hohenberger Tapetenmanufaktur eingesetzte neue Produktionsmaschine arbeitet beispielsweise nach dem folgenden Prinzip:

Strukturtapete

  • Der Stoff, der bedruckt werden soll, wird mit einem Wendewickler abgewickelt.
  • Mit einer Referenzdruckmarke versehen durchläuft der Stoff einen Einlaufwarenspeicher.
  • Nun folgen nacheinander drei Siebdruckwerke, die jeweils mit einer Bahnkantensteuerung und einem Trockner ausgestattet sind.
  • Sobald der Druck abgeschlossen ist, wird der bedruckte Stoff zuerst vorgetrocknet und anschließend geschäumt.
  • Um die gewünschte Struktur der Tapete zu erzeugen, durchläuft sie anschließend ein Prägewerk.
  • Die Ränder der Tapete werden besäumt.
  • Nach dem Durchlaufen des Auslaufwarenspeichers werden die Tapeten durch einen Wickler auf Rollen gewickelt und die Tapetenrollen sind fertig für den Handel.