Einrichten im Sinne des Jugendstils

Der Jugendstil bezeichnet eine kunstgeschichtliche Epoche, welche um das Jahr 1900 ihre Blütezeit hatte. Sie folgte auf den sogenannten Historismus, eine Zeit, in welcher Formen und Farben vorwiegend von überlieferter Kunst übernommen wurden. Doch die Zeit der Nachahmung war dann vorbei.Zur Zeit des Jugendstils waren geschwungene, dekorative Linien sowie florale Muster und Elemente angesagt. Die Stilrichtung kann als eine Art Abwehrreaktion gegenüber dem Historismus gesehen werden, denn der Jugendstil orientierte sich weder an anderen Stilen noch an historischen Ereignissen oder Ordnungsbegriffen seiner Zeit. Es sollte vielmehr eine neue, zeitgenössische Kunstrichtung geschaffen werden, die Lebendigkeit und Lebensfreude ausdrückt. Daher kommen auch die geschwungenen Formen und Linien, welche Dynamik und Bewegung symbolisieren. Auch durch die floralen Muster wird Wachstum und Lebendigkeit dargestellt. Pflanzliche Ornamente und Motive mit Blumen, Wurzeln oder Lilien waren in dieser Epoche sehr beliebt.

Auch heute erfreuen sich Elemente des Jugendstils noch großer Beliebtheit. Besonders im Bereich der Inneneinrichtung kommen sie immer wieder zum Einsatz.

Geschichtliche Hintergründe des Jugendstils

Ursprünge des Stils kann man sowohl in England als auch in Frankreich finden. Dort wurde die Epoche jedoch als „Modern Style“ bzw. „Art nouveau“ bezeichnet. Der Begriff „Jugendstil“ ist auf die 1896 erschienene Kulturzeitschrift „Jugend“ zurückzuführen. Die Ursprünge des Stils in Deutschland sind auf den Austausch von künstlerischen Entwürfen und Ideen mittels Kulturzeitschriften, wie die „Jugend“ oder „Pan“, zurückzuführen.

Wie man sich entsprechend einrichtet

Für Liebhaber antiker Möbel sind Einrichtungsgegenstände im Sinn des Jugendstils mit seinen geschwungenen Formen sehr gut geeignet. Die Möbelstücke der Zeit sind durch ihre Verzierungen selbst Kunstwerke und verleihen jedem Raum eine ganz besondere Wirkung. Sie sind oft asymmetrisch, jedoch einfach gebaut. Man kann Jugendstil-Möbel heutzutage am besten in Antiquariaten und speziellen Antikshops erwerben.

Eine Kombination der antiken Möbel mit moderner Einrichtung ist mit den Stücken des Jugendstils kein Problem. Man sollte ausgewählte Jugendstilmöbel und moderne, schlichte Einrichtungsgegenstände geschmackvoll arrangieren. Wichtig ist, darauf zu achten, dass man nicht zu viele antike Möbel verwendet, denn dann wirkt ein Raum schnell überladen. Man sollte sie als Eyecatcher sehen. Schöne Beispiele sind ein antiker Lesesessel oder ein verziertes Bücherregal. Bekannt sind auch die sogenannten Tiffany-Lampen.

 

 

Tapeten und Accessoires im Jugendstil

Auch wenn der Jugendstil schon 100 Jahre zurückliegt, findet man heutzutage immer öfter Elemente von Jugendstiltapeten und Mustern in Bars, Räumen oder sogar als Hintergründe von Internetseiten. Gerade bei Retro- und Nostalgieliebhabern findet man sehr häufig Schätze aus der Zeit des Jugendstils.

Tapeten im Sinne der Zeit sind oftmals mit floralen Mustern oder Ornamenten versehen. Sie sind zumeist in den Farben grün, blau, bronzefarben oder Goldtönen gehalten. Als Material wird meistens einfaches Papier verwendet. Es sieht toll aus, wenn man die Wände eines Raumes, wie zum Beispiel des Ess- oder Lesezimmers entsprechend tapeziert und für ein paar Accessoires aus der Zeit sorgt. So nimmt jeder Gast eine kleine Zeitreise vor, wenn er den Raum betritt.

Wer hingegen den Stil nur ein bisschen andeuten möchte, kann auch schon mit Accessoires ein bisschen Antik-Flair in seinen Wohnung bringen. So lassen entsprechend bezogene Sofakissen oder antike Vasen eine ganz neue Atmosphäre im Raum entstehen. Mit passendem Geschirr auf dem Esstisch hat man dann ganz schnell ein bisschen Jugendstil in sein Heim geholt.